Interview Strelkov am 12.06.2014

Interview Strelkov am 12.06.2014 | Русская весна

Der Oberkommandierende der Volkswehr der Volksrepublik Donezk kommentierte in einem Interview der «KP» die letzten Ereignisse in und um Slawjansk.

— Wir erwarten in den nächsten Tagen keinen Sturm. Obwohl der Feind sicher versuchen wird unsere Verteidigung abzutasten, wie er das letzte Nacht in der Siedlung Artem versuchte. Wir haben aber ein Panzerfahrzeug vernichtet.
Sie haben die Stadt mit der Artillerie umstellt, bei jeder Straßensperre stehen zwei-vier Panzer. Sie führen also die korrekte Belagerung durch und versuchen von Zeit zu Zeit die Verbindungswege zu unterbrechen. In der Stadt ist der Strom vollständig ausgeschaltet, das Wasser ist gesperrt. Die Leitung wurde zwar repariert, aber die Schleusen in der Nähe der Siedlung Donezkij sind zu. Das Wasser wird nur aus den Bohrlöchern und Flussen entnommen.

— Das Wasser gibt es also nicht wegen der Zerstörungen in Folge der Bombardierungen? Das ist das bewusste Abschalten von der ukrainischen Seite?

— So ist es. Die Beschädigung bei dem Wasserversorger wurde durch die städtischen Dienste behoben, das Wasser ist durch den Beschluss der ukrainischen Militärs zugemacht worden. Heute wollte eine Brigade aus Gorlovka zu uns kommen, um die Stromleitung zwischen Kramatorsk und Slawjansk zu reparieren. Die ukrainischen Militärs ließen sie nicht in unsere Gegen ein, trotz der existierenden Abmachungen.

Nach dem Fall der Phosphorgeschosse zog Rauch über die Umgebung von Slawjansk.

— Was passiert auf anderen Richtungen — Donezk, Lugansk?

— Der Feind bewegt sich ständig Richtung Donezk. Sie haben die Straßensperren in Kurachovo, Konstantinovka, Ukrainsk eingerichtet. Sie nähern sich Donezk, versuchen die Stadt zu umzingeln.

Oben rechts sieht man noch fallende Geschosse.

— Sind die Angriffe aus mehreren Richtungen möglich?

— Sie haben sehr-sehr viel Panzer, Soldaten, Artillerie. Theoretisch hätte es reichen können. Sie haben ein großes Problem mit der Organisation und mit dem Kampfgeist. Bei den Straßensperren herrscht Säuferei, die Soldaten wollen die Befehle nicht erfüllen. Zwischen den Einheiten der Nazgarde und des Verteidigungsministeriums gibt es mittlerweile Kämpfe mit Waffeneinsatz. Die Armee ist nicht nur nicht professionell, sie will nicht kämpfen. Sie sind bereit aus der sicheren Entfernung die städtischen Quartale mit Kanonen und Granatenwerfer oder Semenovka mit den Panzern zu beschießen. In den Kontaktkampf zu gehen — das will niemand.

Auf diesem Bild sieht man deutlich die fallenden Geschosse

— Was können Sie sagen über die merkwürdigen brennenden Geschosse, die Armee benutzt? Man spricht über die Phosphormunition.

— Ich bin kein so großer militärischer Fachmann, um vom Äußeren die Munition zu bestimmen. Ich habe so was in meiner Kampfpraxis nicht gesehen. Weder in der ersten noch in der zweiten tschetschenischen Kampagne. Zuesrt dachte ich, dass es niedrig explodierte sogenannte «Leuchter» sind — spezielle Beleuchtungsbomben. Aber die «Leuchter» sollen auf die Fallschirme angehängt werden. Hier ist die Rede von der Koffermunition, die in der Luft explodiert und bestimmte Fläche mit der Brennflüssigkeit begießt. Ich weiß nicht, was das für Munition ist.

Die Familie Kobtschenko, der die Spezialkorrespondete KP Alexander Kots und Dmitrij Steshin versuchen zu helfen.

— Die Volkswehrangehörigen erzählten uns, dass es auf der ukrainischen Seite jetzt professionelle Panzerfahrer und Granatenwerfer gibt. Haben sie gelernt zu kämpfen oder sind es Söldner?

— Ich denke, die Rede ist von bestimmten Einheiten der ukrainischen Armee. Man darf den Feind nicht für unfähig halten. In jeder, sogar der heruntergekommenen Armee gibt es Fachleute, die Interessierten ausbilden können. Aber andererseits, wenn man sich in einer staditionären Position aufhält, in absoluter Sicherheit von 2,5km, braucht man nicht viel Hirn, um einen und denselben Punkt zu beschießen.

Der kleine Anton Kobtschenko lebt mit seinen Schwestern in Slawjansk. Auf dem Bild ist er mit dem bekannten Volkswehrangehörigen Motorola.

— Wächst das professionelle Niveau bei der Volkswehr?

— Die Volkswehr verwandelt sich langsam in eine kampffähige Kraft, die dem Feind bei der Verteidigung widerstehen kann. Bei der kolossalen Überlegenheit bei der schweren Technik, was er hat, ihn anzugreifen — wäre ein Irrsinn.

Das ist alles, was von der Munition geblieben ist, die mit Phosphor gefüllt war. An der Stelle, wo sie fielen, ist die Erde ausgebrannt.

— Im Internet gab es Information, wobei auf Sie berufen wurden, dass in Kramatorsk irgendwelche Munition ausgeladen wurde mit der Markierung als chemische oder bakteriologische Waffe…

— In diesem Flughafen wäre es schwer etwas auszuladen. Er wird zur Hälfte von der Volkswehr kontrolliert, wenigstens der zivile Teil. Nur in dem sehr entfernten Teil können die Hubschrauber landen. Diesen Teil von eigenen Positionen zu beobachten ist für die Volkswehr unmöglich. Deswegen kann ich nicht kommentieren. Ich habe keine Informationen. Wir haben Informationen, ass zwischen Tscherkasskoe und Bylbasovka irgendwelche Waggons mit merkwürdiger Markierung unter verstärkten Wache ausgeladen wurde.

Nach dem Fallen der Phosphorgeschosse brennt die Erde aus…

Wir vermuten, dass dort etwas unkonventionelles ausgeladen werden könnte. Aber man kann nicht sagen ob es chemische oder biologische Waffen sind. Wir können das nur vermuten. Wer diese Information von meinem Namen verbreitet, weiß ich nicht. Ich schreibe im Internet nur in einem bekannten Blog, von dort dürfen einige Menschen meine Mitteilungen wörtlich abdrucken. An den letzten drei Tagen hatte ich gar keine Möglichkeit ins Internet zu gehen. In der Stadt gibt es praktische kein.

Das erste Interview vom Strelkov nach der Ernennung zum Oberkommandierenden (Anfang April 2014)
Das Interview Strelkov am 25.04.2014